Startseite
Christoph in Peking
Inside


Kontaktadresse: Georg.Binot@T-Online.de

oder Christoph.Binot@web.de




Seit über zwei Wochen sind wir jetzt in Peking und inzwischen geht die Zeit um wie im Fluge. Aber auch in den letzten Tagen haben wir wieder viel erlebt.

 Am Sonntag (17. August) haben Sascha und ich mit zwei weiteren FSJ-Kollegen den Beijing Zoo besucht. Sonntags bei gutem Wetter in den Pekinger Zoo zu gehen, war nicht so sinnvoll, da unendlich viele Menschen dieselbe Idee hatten. Dementsprechend war viel los, besonders an der Hauptattraktion, den Großen Pandabären, für die der Zoo bekannt ist.

Montags (18. August) haben wir uns mit anderen FSJlern  endlich nochmal selber sportlich betätigt. An der Schule, in der wir normaler Weise hätten untergebracht werden sollen,  wurde ein Fußballspiel gegen Brasilianer organisiert. Da diese leider nicht kamen, wurde untereinander gekickt.

Der Sommerpalast stand am Dienstag auf unserem Programm. Der Ausflug zu der 290 ha großen, zum Weltkulturerbe zählenden Parkanlage, hat sich absolut gelohnt. Eventuell werden wir hier sogar noch einmal hinfahren, da wir für die weitläufige Sehenswürdigkeit zu wenig Zeit einkalkuliert haben und nur einen Teil gesehen haben.

Gestern sind alle FSJler nochmal zur Workshop-Präsentation zusammengekommen. Den geladenen Gästen, wie dem Staatsekretär des Innenministeriums Herrn Palmen, unserem LSB Präsidenten Walter Schneeloch, der Vizepräsidentin Frau Hinnemann,  dem Vorsitzenden der DSJ Ingo Weiß und einem der beiden Olympiapfarrer, welche sich sehr für unsere Arbeit interessierten,  haben wir unsere Workshops  (u.a. Geschichte Chinas/Olympias, Doping), bei lockerer und entspannter Atmosphäre, präsentiert.

Die Olympischen Spiele konnte ich Heute Morgen während der Vorrunde im Freistilringen erneut im Stadion mit verfolgen. Besonders laut wurde es im Stadion wiedermal, wenn die Chinesen ihre Landsleute beim Ringen anfeuerten. Leider konnten sich unsere Deutschen Ringer nicht für das Finale qualifizieren.  

Schöne Grüße aus Peking Sascha und Christoph




Olympisches Jugendlager Peking statt Sundern Jugendliche beschließen Freiwilliges Soziales Jahr mit Reise zu den Spielen        von Benjamin Donath, Peking

Einmal Olympia live zu erleben, ist für viele ein Traum. Für 190 Jugendliche ist er Realität geworden. Drei Wochen verbingen sie in einem Camp des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen. Für 90 von ihnen ist der Peking-Aufenthalt aber nicht nur Urlaub.

Diese jungen Leute, alle um die 20, absolvieren den Trip nämlich als Teil ihres Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) im Sport, während der Rest der Gruppe unter der Leitung des Jugendwerkes eher touristisch unterwegs ist. Normalerweise steht am Ende dieses freiwillgen sozialen Dienstes ein Abschluss-Seminar in einem Bootshaus des Landessportbundes (LSB) in Sundern, wie Hanno Krüger berichtet, der beim LSB als Koordinator des Freiwilligen Sozialen Jahres im Sport tätig und in Peking als Organisationsleiter dabei ist.



Jungs hoch im Kurs

Diesmal bot man als Alternative den Trip nach Peking an. In dessen Rahmen ist die Teilnahme an Seminaren für die FSJler verpflichtend. "Normalerweise gibt der Gesetzgeber vor, dass sie 25 Bildungstage machen müssen. Durch die Reise nach Peking kommen alle locker auf 30 bis 35", so Krüger: "Das nimmt man dann aber natürlich gerne in Kauf."

Durch die Tatsache, dass ein Freiwilliges Soziales Jahr mittlerweile als Zivildienst-Ersatz anerkannt wird, ist dessen Beliebtheit insbesondere bei jungen Männern gestiegen. War das FSJ früher eher eine Möglichkeit für Mädchen, sich nach dem Schulabschluss orientieren und trotzdem sinnvoll betätigen zu können, sind es nun überwiegend Jungs, die sich für das Angebot entscheiden. Insbesondere für das des LSB, das Jahr im Sport ableisten zu können. 80 der 90 China-Fahrer sind männlich.

   Mehr als nur graue Theorie

In Peking erwartet die Teilnehmer natürlich trotz ihres Pflichtteils nicht bloß staubtrockene Theorie. Verschiedene Workshops, die nur teilweise im Quartier des Olympischen Jugendlagers in einem Hotel im Westen der Stadt stattfinden, stehen zur Auswahl - vier davon müssen belegt werden. Themen sind beispielsweise die olympische Geschichte, Fairplay und der Anti-Doping-Kampf oder die chinesische Kultur. Auch eine Begegnug mit chinesischen Jugendlichen stand auf der Tagesordnung, während der Erfahrungen über die Untschiede des Jungseins in den verschiedenen Kulturkreisen ausgetauscht werden konnten. "Uns ist wichtig, die Teilnehmer auf ihr eigenes Erleben und ihre Tätigkeit als Übungsleiter im Sport vorzubereiten, auf das Einhalten von Spielregeln im täglichen Miteinander", so Hanno Krüger.Zitat

„Uns ist wichtig, die Teilnehmer auf ihr eigenes Erleben und ihre Tätigkeit als Übungsleiter im Sport vorzubereiten.“   Hanno Krüger 

Trotz des Pflichtprogramms bleibt den Jugendlichen aber ausreichend Zeit, das reichhaltige, organisierte Freizeitangebot wahrzunehmen oder die Stadt einfach auf eigene Faust zu erkunden. "Natürlich wissen die jungen Leute alle, diese Stadt zu genießen und zu feiern. Das größte Problem ist deshalb derzeit auch, dass alle unter Schlafmangel leiden", so Krüger. Ticketversorgung sichergestellt

Diese jungen Leute machen trotzdem einen ziemlich frischen Eindruck. Im Keller des Hotels, wo sich Seminarräume und die Zimmer des achtköpfigen Organisationsteams befinden, stehen sie vor den Info-Pinnwänden und bereiten sich auf die nächsten Ausflüge, aktuell einen zum Deutschen Haus, vor. Auf einem riesigen Plan können alle einsehen, an welchem Tag was ansteht, welche Freizeit- und Ausflugsangebote es gibt. Außerdem wurde eine Ticketbörse eingerichtet, über die man sich gegenseitig mit Olympia-Eintrittskarten versorgt. Es herrscht reges Treiben, alle sind guter Laune und scheinen den Aufenthalt in vollen Zügen zu genießen.

   

Beispielsweise Anne aus der Nähe von Münster. Sie absolviert ihr FSJ im Feriendorf Hinsbeck, einer Sportschule, in der sie Schulklassen betreut. "Das hier in Peking zu machen, ist eine klasse Idee. Es ist eine schöne Stadt, die Leute sind supernett - ich würde auch noch länger bleiben, wenn es gehen würde." Da stört es sie auch nicht weiter, dass ihr Magen mit dem Essen nicht so gut zurechtkommt. Alexander aus Unna, der beim dortigen Kreissportbund arbeitet, findet die Stadt ebenfalls "genial. Die Leute sind superfreundlich." Auch das Workshopangebot gefällt ihm: "Der zum Thema Doping war sehr interessant, da hat uns Ulrike Spitz, die Vorsitzende der NADA, besucht."Zitat

„Wir erleben hier genau das, was wir uns erhofft haben: dass alle mit großen Augen durch die Stadt laufen, alle uns ihre Eindrücke erzählen.“ Hanno Krüger "Langnasen" erregen Aufsehen

Jeder der 90 Teilnehmer kam mit einem Olympiaticket ausgestattet in Chinas Hauptstadt. Doch fast alle haben inzwischen wesentlich mehr Events besucht. Lukas, FSJler beim Hockeyclub Uhlenhorst Mühlheim, hat die Erfahrung gemacht, dass der Schwarzmarkt blüht: "Wenn man kein Ticket hat, geht man vor das Stadion oder in Seitenstraßen und sieht sich um. Dort findet man immer noch welche." Beachvolleyball, Hockey, Basketball - die Gruppe ist überall in großer Zahl vertreten. So viele "Langnasen" auf einen Haufen sorgen bei den Chinesen für Aufsehen. Beim Begrüßungsfest im Hof vor dem Hotel versammelten sich vor dem Zaun mehr Einheimische als Camp-Mitglieder, um sich das Treiben aus der Nähe anzusehen.

 

Die vom LSB und den Einsatzstellen subventionierte Reise, für die ein Eigenanteil zwischen 1500 und 1800 Euro bezahlt werden musste, scheint ein Volltreffer. Noch dauert das Jugendlager an, bis zum Ende der Spiele. Zu früh für ein abschließendes Resüme also. Doch ein erstes Zwischenfazit kann Krüger bereits ziehen: "Wir erleben hier genau das, was wir uns erhofft haben: dass alle mit großen Augen durch die Stadt laufen, uns alle ihre Eindrücke erzählen, von der Stadt, den Menschen und den Spielen. Wir spüren eine große Begeisterung."

  Reise als Teil des Lösungsweges

Gute Voraussetzungen dafür also, dass Krüger und sein Team ihre Ziele erreichen: nicht nur, den Teilnehmern ein tolles Erlebnis zu bescheren, sondern vor allem das, "die jungen Leute durch den Freiwilligendienst für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Wir hoffen, sie auch in Vorständen von Sportvereinen unterbringen zu können, damit diese sich verjüngen. Eine sehr, sehr spannende Aufgabe." Mit einer Reise nach Peking, die zu einem Teil des Lösungsweges werden könnte.


Heute gab es direkt zwei Premieren für uns in China. Über Peking strahlte bei blauem Himmel die Sonne. Außerdem stand unser erster Stadionbesuch auf dem Programm. Um 9 Uhr ging es zu den ersten vier Spielen des Beachvolleyball-Achtelfinales der Frauen, welche nacheinander ausgetragen wurden. Nachdem wir letzte Woche das Beijing Worker´s Stadium und die Workers´ Indoor Arena und diesen Montag (11. August) auf dem Olympischen Grün den „Wasserwürfel“ (National Aquatics Center) und das „Vogelnest“ (National Stadium) von außen sahen, konnten wir heute den ersten Wettkampf von innen verfolgen.  Die Stimmung im Beach Volleyball Ground war super. Natürlich ganz besonders als die Chinesinnen den Norwegerinnen keine Chance ließen. Schade war nur, dass die meisten chinesischen Zuschauer nach diesem Spiel das Stadion verließen und das letzte Spiel, welches erst nach drei Sätzen entschieden und gleichzeitig das Spannendste war, nicht mehr ansehen wollten. Übrigens  ist die Olympiaeuphorie, die man im restlichen Peking vermisst, rund um die Stadien gegeben. Hier wird stark mit originalen, aber auch mit gefälschten Karten für die Olympischen Spiele gehandelt. Ein weiteres Highlight unserer Pekingreise war der Besuch der chinesischen Mauer. Wir hätten nicht gedacht, dass die Mauer praktisch nur aus Stufen besteht. Es war ziemlich anstrengend sich dort zu bewegen, zumal die Stufen teilweise richtig steil waren. Weil inzwischen die Hälfte unseres Abschlussseminars vorbei ist, feiern heute Abend alle FSJler das Bergfest (Halbzeitfest) im Partyviertel Sanlitun. Schöne Grüße aus Peking Sascha und Christoph


Ni hao! Wo hen hao! Oder Guten Tag! Mir geht es gut!

Und das, obwohl ich fast eine Woche auf der anderen Seite der Welt verbracht habe. Nach einem 10-stündigen Flug, leider ohne Schlaf, sind wir am vergangen Dienstag (5.8.) um 9 Uhr chinesischer Zeit in Beijing gelandet. Als ich das erste Mal aus dem klimatisierten Flughafengebäude hinauskam, dachte ich jedoch, dass ich es wohl keinen einzigen Tag hier aushalten werde. Eine hohe Luftfeuchtigkeit, der Smog und die Hitze machen einem das Leben in der riesen Stadt echt schwer. Mittlerweile  haben wir uns ein wenig an das Klima gewöhnt. Ebenso an das ein oder andere unbekannte Gericht.

Unseren ersten richtigen Tag (6.8.) verbrachten wir im Zentrum Beijings. Mit der U-Bahn fuhren wir in die verbotene Stadt, dem Kaiserpalast, welche mit 723.633 m² Fläche sehr viele prachtvolle Gebäude zu bieten hat. Unseren ersten Workshop  hatten wir am Donnerstag(7.8.). Hier haben wir die Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit durchgearbeitet. In welchem Jahr waren die Olympischen Spiele in welcher Stadt,  welche  Disziplinen  waren wann olympisch und was war besonders an diesen Spielen?

Gestern haben wir uns natürlich die Eröffnungsfeier bei einem Public-Viewing in einem Park angeschaut. Nachdem alle Nationen eingelaufen waren, das olympische Feuer brannte, war das Feuerwerk noch nicht zu Ende, als die Übertragung von den Verantwortlichen des Public-Viewings auch schon beendet wurde. Ohne Proteste gingen alle Chinesen nach Hause und der Park war innerhalb von wenigen Minuten leer. Überhaupt ist die Euphorie hier an dem Event nicht so groß wie in Deutschland bei der WM 2006. Außer dem Schriftzug „Beijing 2008“ und den olympischen Ringen, die hier überall auf Fahnen und Wänden abgedruckt sind, merkt man noch nicht sehr viel davon, dass in dieser Stadt gerade die Olympischen Spiele stattfinden. Aber das wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen noch ändern, wenn die ersten Medaillen gewonnen wurden. Zaijian! Auf Wiedersehen aus Peking